Amerikanische Faulbrut

Amerikanische Faulbrut

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) nach Frau Dr. Genersch Bieneninstitut Hohen Neundorf zusammen gestellt von Konrad Geipel aus dem Imkerverein Dresden

Erkrankung: Amerikanische Faulbrut (AFB), eine anzeigepflichtige Tierseuche

Erreger: Paenibacillus larvae

Gesetz: Tierseuchengesetz vom Bund – die Durchführung ist Ländersache

Diagnose: vor Ort durch klinisches Krankheitsbild; im Labor durch Erregernachweis

Eine Einschätzung des Zustands des Volkes auf Grundlage der Sporenmenge ist nicht möglich. Der Amtstierarzt muss untersuchen!

Verhalten des Imkers: Schon bei Verdacht besteht Anzeigepflicht. Auch Findlinge sollten auf AFB untersucht werden, bevor sie auf den Stand genommen werden.

Faulbrutmonotoring ist die beste Vorsorge!

Krankheitsverlauf: In infizierten Völkern geht der Infektionsweg über die Sporen-behafteten Mundwerkzeuge der Ammenbienen zur Brut. Der Futterkranzhonig ist nur ein Spiegelbild dessen, was im Brutnest geschieht: Eine nachgewiesene (Laboruntersuchung, AFB-Monitoring) Kontamination des Futterkranzhonigs mit Sporen des AFB-Erregers begründet den Verdacht auf den Ausbruch der AFB und muss unverzüglich dem Amtstierarzt angezeigt werden.

  1. Die Sporen keimen im Mitteldarm der Larven aus.
  2. Die Bakterien ernähren sich im Mitteldarm von der Larvennahrung.
  3. P. larvae durchbricht schließlich die Darmwand (Schutzschicht und Zellen) der Larven und gelangt in die Leibeshöhle der Larve. Spätestens jetzt stirbt die Larve.
  4. P. larvae fängt nun an, den Larvenkadaver vollständig zu zersetzen bis nur noch eine fadenziehende Masse übrig ist. Diese besteht ausschließlich aus P. larvae Bakterien.
  5. Die Bakterien gehen in die Sporenform über und die fadenziehende Masse trocknet zum AFB-Schorf ein, der Milliarden P. larvae Sporen enthält.
  6. Ammenbienen kontaminieren sich mit diesen Sporen und übertragen sie beim Füttern auf die jungen Larven.

Antibiotika zur medikamentösen Behandlung sind verboten. Die Sporen werden durch Antibiotika nicht abgetötet.

Im Fall eines positiven Erregernachweises ist durch imkerliche Maßnahmen eine Sanierung möglich. Wie bei der AFB-Bekämpfung vorgegangen wird, entscheidet der Amtstierarzt, die Zusammenarbeit mit dem Bienensachverständigen Tino Lorz ist wünschenswert!

paenibacillus_larvae-1280pxFadenziehende Masse als ein Zeichen des AFB-Ausbruchs.
Von Tanarus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7884746

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