Trachusa byssina – die Ausnahmebiene

Trachusa byssina – die Ausnahmebiene

Die Große Harzbiene (Trachusa byssinum) passt in kein Schema. Manche Bienenkundler zählen sie zur Gattung der Wollbienen – auffällig schwarz-gelb gezeichneten Bienen, die ihre Brutnester aus weicher Pflanzenwolle bauen. Die Große Harzbiene ist jedoch eher unauffällig rotbraun und weiß behaart; nur die gelbe Gesichtszeichnung des Männchens lässt die enge Verwandtschaft mit den Wollbienen erkennen. Auch beim Nestbau geht sie ganz eigene Wege und baut ihre Brutkammern, ähnlich wie die Blattschneiderbienen, aus Blattstreifen, die aber zusätzlich mit Harz verklebt werden. Die Nester werden in sandigen oder lößhaltigen Hängen angelegt. Ihr Abweichlertum hat ihr im Deutschen den etwas negativ klingenden Beinamen „Bastardbiene“ eingebracht.

Zu finden ist die Große Harzbiene vor allem an blütenreichen Waldrändern und auf Trockenrasen. Zum Pollensammeln ist sie auf Schmetterlingsblütler spezialisiert, mit besonderer Vorliebe für Hornklee (Lotus corniculatus). Durch ihr reiches Angebot an Nektar und proteinreichem Pollen ist diese Pflanze bei Hummeln, Woll- und Blattschneiderbienen gleichermaßen beliebt. Zudem ist sie die Hauptnahrungspflanze der Raupen des Hauhechel-Bläulings und sollte daher in keinem Insektengarten fehlen.

Fotobestimmungshilfe Wildbienen

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