Erklärung der Imkerverbände zum Weltbienentag 2022

Erklärung der Imkerverbände zum Weltbienentag 2022

Honigbienen, Wildbienen und Imkerei gemeinsam für Biodiversität und Artenschutz

Unsere Strategie zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten

Der Weg zu krankheitsresilienten Bienenvölkern und einer behandlungsfreien Imkerei in den nächsten 10 Jahren.

Die Vertreter der Imkerverbände trafen sich im hessischen Neuenstein und legten gemeinsam die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Jahre fest.
Die Vertreter der Imkerverbände trafen sich im hessischen Neuenstein und legten gemeinsam die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Jahre fest.

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Honigbienen und Wildbienen erfüllen in unseren Ökosystemen eine Schlüsselfunktion. Ein Drittel des Welternährungsbedarfs ist abhängig von der Bestäubung durch Insekten. 80-90 % dieser Bestäubung erfolgt durch Bienen. Die veränderte Landnutzung, die Strukturverarmung in der Kulturlandschaft, die Versiegelung von Flächen und die teilweise bienenunfreundlichen Städte entziehen den Insekten ihre Lebensräume und verringern ihr Nahrungsangebot. Die Imkerinnen und Imker beklagen diese Zustände schon seit vielen Jahren. Die Imkerschaft ist der Anwalt der Honigbienen und ihrer wildlebenden Verwandten, der über 500 Wildbienenarten in Mitteleuropa. Studien belegen, dass ca. 2/3 dieser Arten in ihrer Existenz bedroht sind. Die Imkerverbände setzen sich daher für die Verbesserung der gemeinsamen Lebenssituation von Honig- und Wildbienen ein. Nur im Zusammenspiel von allen Bienen ist eine ausreichende Bestäubung aller Pflanzen möglich, die die Voraussetzung für die Ernährungssicherheit von Mensch und Tier ist.

Seit über vierzig Jahren werden die Bienenvölker von der Varroamilbe und der von ihr übertragenen Viren bedroht. Die Lösung dieses Problems ist eine der großen Herausforderungen für die Imkerei in Europa. Jeden Winter fallen viele Honigbienenvölker der Varroamilbe zum Opfer. Angesichts solcher Verluste ist eine wirtschaftliche Imkerei erschwert und auch die Gewährleistung einer ausreichenden Bestäubungsleistung ist dadurch nicht mehr gegeben.

In den Jahren 2018 und 2019 starteten mehrere Projekte zur Zucht und Etablierung von varroaresistenten Bienenvölkern, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium in Deutschland sowie der EU gefördert wurden. Durch die europäische Zusammenarbeit der Imkerverbände und den Erfahrungsaustausch der Züchterschaft sind Erfolgsaussichten zu erkennen.

Die am 19.05.2022 im hessischen Neuenstein zusammengekommenen Imkerverbände und Bieneninstitutsvertreter/innen sind sich darüber einig, gemeinsam in den nächsten 10 Jahren diesen Weg zu gehen. Sie verabredeten alle Kraft für die Erreichung des Ziels einzusetzen, eine varroaresistente Honigbienenpopulation flächendeckend zu etablieren. Die Imkerverbände rufen nationale und europäische Bieneninstitute, Behörden, Ministerien und alle Imkerinnen und Imker dazu auf, gemeinsam dieses Ziel in den nächsten Jahren zu verfolgen.

Deutscher Imkerbund e.V.
Gemeinschaft der europäischen Buckfastimker e.V.
Luxemburger Landesverband für Bienenzucht(FUAL)
Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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