Die Steinhummel (Bombus lapidarius) und ihre gefährlichen Doppelgänger

Eine unserer häufigsten Hummeln ist die Steinhummel (Bombus lapidarius). Wie ihr Name schon andeutet, nistet sie gern unter Steinen und Geröll. Will man im eigenen Garten etwas für die Natur tun, lohnt es sich daher in jedem Fall, einen Steinhaufen anzulegen, als wertvollen Lebensraum sowohl für die Steinhummel, als auch für eine Vielzahl anderer Tiere.

Darüber hinaus nutzt die Steinhummel aber auch verlassene Mäuse- und Vogelnester und sogar Hummelkästen. Ihre Anspruchslosigkeit in Bezug auf die Nistplatzwahl macht es ihr im Frühling relativ leicht, eine Behausung für ihr künftiges Volk zu finden. Ist diese ausreichend groß, bilden Steinhummeln vergleichsweise große Völker von bis zu 300 Individuen.

Steinhummeln sind durch ihren schwarzen Pelz mit der roten Hinterleibsspitze sehr gut zu erkennen. Es gibt in Deutschland zwar noch ein paar andere Hummelarten mit dieser Färbung, diese sind aber viel seltener als die Steinhummel. Die Männchen ähneln mit ihrem roten Hinterleibsende, der gelben Gesichtsbehaarung und dem gelben Kragen denen der Wiesenhummel, sind aber mit 14–16 mm Körperlänge etwas größer als diese. Wiesenhummelmännchen werden nur maximal 13 mm groß und wirken insgesamt zarter als die propperen Männchen der Steinhummel.

Auch die Steinhummel hat eine spezielle Kuckuckshummel, die in das Volk eindringt, um die Königin zu töten und die „Herrschaft“ über das Volk zu übernehmen. Diese heißt sehr ähnlich, nämlich „Felsen-Kuckuckshummel“ (Bombus rupestris). Auch im Aussehen ähnelt sie ihrem Wirt, ist aber insgesamt viel größer und kräftiger und wirkt schon durch ihr Aussehen ziemlich agressiv.

Der kräftigere Körperbau macht für den Eindringling durchaus Sinn, denn die Arbeiterinnen verteidigen ihr Volk oft vehemment und lassen dabei zu Dutzenden ihr Leben. Manchmal findet man dann eine Anzahl toter Steinhummeln vor dem Nest und dazwischen die tote Felsen-Kuckuckshummel, wie auf folgendem Bild zu sehen ist.

Ein weiteres Insekt, dass der Steinhummel ähneln kann und auf deren Kosten lebt, ist die Hummel-Schwebfliege (Volucella bombylans). Deren Larven leben als Nestparasit bei verschiedenen Hummelarten und fressen dort Aas, aber zum Teil auch lebende Brut.

Die Hummel-Schwebfliege kommt in zwei verschiedenen Farbvarianten vor: schwarz-gelb, wie die Erdhummel und schwarz-rot, wie die Steinhummel. Der Naturfotografin Ingrid Knebel (www.monheims-naturwunder.de) ist es gelungen, die unter einem Halm versteckte Paarung dieses zweiten Doppelgängers der Steinhummel abzulichten. Man erkennt die Hummel-Schwebfliege unter anderem am spitz zulaufenden Kopf mit der gelben Gesichtszeichnung.