Video – Christiane Düttmann zu Gast beim Landesverband Sächsischer Buckfastimker e.V. [ 04.02.2022 ]

Bienenhaltung in Nicaragua – Arbeit mit afrikanisierten Honigbienen




Unsere Imker

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christiandressler<!---->Lisa Becker




Bienenstadt Dresden

Mit 62 Prozent Wald- und Grünfläche ist Dresden eine der grünsten Städte in Europa. Durch die Heide, die Elbwiesen, viele Park- und Grünanlagen, Kleingärten und bepflanzte Balkone kann Dresden den Wild- und Honigbienen hervorragende Möglichkeiten bieten.
Mit dem Umweltamt der Stadt Dresden, dem Imkerverein Dresden e.V., den Städtischen Bibliotheken, der Dresden Information GmbH und der Stadtentwicklungsgesellschaft STESAD GmbH haben sich in den vergangenen Monaten starke Partner aus verschiedenen Bereichen zusammengefunden, um das Projekt „Bienenstadt Dresden“ ins Leben zu rufen. Dabei werden verschiedene Projektziele verfolgt.

Die Initiative „Biene sucht Blüte“ des Imkervereins Dresden e.V. ist seit über einem Jahr Vorreiter für den Schutz der Bienen und kämpft für ein Bewusstsein in den Behörden, Betrieben und in der Bevölkerung der Stadt.
Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Wild- und Honigbienen zu verbessern und die ökologische Honigbienenhaltung zu fördern. Denn die Spezies ist gefährdet: Von den in Sachsen ehemals beheimateten 411 Wildbienenarten sind zwei Drittel vom Aussterben bedroht oder sogar schon ausgestorben. Die Ausbreitung von Monokulturen, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und fehlende Nistmöglichkeiten machen vor allem den Wildbienen zu schaffen.

An verschiedenen prominenten Standorten im städtischen Raum wurden deshalb unter der Obhut des Imkervereins Dresden e.V. Bienenbeuten aufgestellt werden. Diese werden vorwiegend durch Jungimker betreut – eine hervorragende Möglichkeit, wieder mehr junge Menschen an das Imkerwesen heranzuführen.
Die Zahl der Imker ist in Dresden bereits in den letzten Jahren deutlich gestiegen: So zählt der Imkerverein Dresden e.V. gegenwärtig 150 Mitglieder, etwa doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren.
Die erste Bienenbeute wurde 2013 auf einem kleinen begrünten Balkon der STESAD an der Königsbrücker Straße aufgestellt, zwei weitere im April 2014 im Museumsgarten des Deutschen Hygiene-Museums. Im Mai 2014 folgen zwei Bienenbeuten am Kulturpalast Dresden: zunächst auf den Baucontainern, nach Fertigstellung der Bauarbeiten auf dem Balkon des Kulturpalastes und bei der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt.

Auch die Dresden Information unterstützt das Projekt nach Kräften. Der so gewonnene Honig ist als besonders einzigartiges Dresden-Produkt in der Dresden Information an der Frauenkirche und im Hauptbahnhof erhältlich.
Zudem kann man in der Dresden Information an der Frauenkirche mit der Dresdner Bienenweide-Mischung auch Saatgut für den heimischen Balkon oder Garten kaufen und so das Projekt „Bienenstadt Dresden“ nachhaltig unterstützen.
Der Echte Dresdner Bienenhonig und die Dresdner Bienenweide-Mischung sind nicht nur witzige Souvenirs für Touristen; auch die Dresdner können damit aktiv zur Versorgung und zum Schutz der Wild- und Honigbienen beitragen.

Weitere Informationen zur Bienenstadt Dresden gibt es hier:  Bienenstadt Dresden

 




Was genau sind eigentlich «Wildbienen»?

Als Wildbienen werden umgangssprachlich solitär nistende Bienenarten bezeichnet, wodurch man sie von den sozialen Bienen, wie Honigbienen und Hummeln, unterscheidet. Der Großteil aller Bienen sind solitäre Arten, bei denen ein Weibchen ein oder mehrere Nester mit einzelnen Brutzellen anlegt und mit Proviant ausstattet. Auf diesen Proviant legt es ein Ei und verschließt die Zelle. Es kommen aber auch Übergangsformen, so genannte eusoziale Nistweisen vor, bei denen sich mehrere Weibchen ein Nest teilen oder sich eine Königin wählen, der sie dienen, ohne selbst Nachwuchs zu erzeugen.

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Bienen gehören zur Teilordnung der Stechimmen, bei denen sich der ursprüngliche Legebohrer des Weibchens zu einem gifttragenden Stachel entwickelt hat. Das ist auch der Grund, warum nur weibliche Bienen stechen können.

In Deutschland gibt es 44 Bienengattungen und -untergattungen mit insgesamt über 500 Arten (einschließlich Honigbienen und Hummeln.) Etwa ¾ der nestbauenden Arten nisten unterirdisch, in lockerem, vegetationsarmem Boden, Steilwänden und Abbruchkanten, und nur ¼ oberirdisch in Totholz, markhaltigen oder hohlen Pflanzenstängeln, Schneckenhäuser, Eichengallen; aber auch in  »Insektenhotels«. Jede Bienenart hat hierbei seine spezielle Nistweise.

Das besondere an den Bienen ist, dass sie sich während ihres gesamten Lebens ausschließlich von planzlicher Nahrung ernähren, die ihnen von den Pflanzen zudem noch freiwillig zur Verfügung gestellt wird (als Anreiz für die Bestäubungsarbeit). Anders als andere Stechimmen, die ihre Brut mit tierischer Nahrung versorgen, ernähren die Bienen ihren Nachwuchs mit einer Mischung aus Nektar (oder Blütenöl) und proteinreichem Blütenpollen. Man bezeichnete sie daher früher auch als Blumenwespen, im Gegensatz zu den Raubwespen, zu denen unsere  »Pflaumenkuchenwespe«  gehört, aber auch z. B. Roll- und Keulenwespen, Goldwespen und die eng mit den Bienen verwandten Grabwespen.

Die Spezialisierung der Bienen auf das Sammeln von Pollen als Nahrung für den Nachwuchs ist es, was sie so wichtig für uns und die Natur macht, denn rund 80 % unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Blütenbesucher angewiesen. Und einen Großteil dieser wichtigen Bestäubungsarbeit übernehmen die Bienen.

Viele Wildbienenarten sind zum Pollensammeln auf spezielle Pflanzenfamilien oder sogar bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Fehlen diese Pflanzen in der Umgebung, können die Arten sich nicht fortpflanzen. Zum Pollensammeln und für dessen Transport zum Nest dienen je nach Gattung verschiedene Sammelapparate. Es gibt Bauchsammler, Kropfsammler und Beinsammler; Bienen mit langer Zunge, die z. B. Schmetterlingsblüten besuchen, und kurzer Zunge, die nur Korbblütler nutzen.

Auch in ihrer Größe unterscheiden sich die einzelnen Arten stark. Es gibt winzige Bienen mit einer Körperlänge von gerade einmal 4 mm und riesige «Brummer» von 25 mm. Die Arbeiterinnen unserer Honigbienen liegen mit einer Größe von 12–14 mm ungefähr in der Mitte.

Neben den nestbauenden Arten gibt es noch die sogenannten «Kuckucksbienen», bei denen die Weibchen keine eigenen Nester anlegen, sondern in die Nester ihrer jeweiligen Wirtsarten eindringen, die Brut zerstören und ihr eigenes Ei in die bereits verproviantierte Zelle legen, bevor sie diese wieder verschließen. Die meisten Bienenarten haben ihren arteigenen Kuckuck. Teilweise ähneln sich Wirt und Kuckuck sehr stark. Kuckucksbienen sind oft sehr auffällig und farbenfroh. Sie haben keine Sammelbürsten, da sie nicht selbst Pollen für den Nachwuchs sammeln müssen.

Fotobestimmungshilfe Wildbienen




Imkern in der Praxis mit Toni 2024/2025

Im Bienenjahr 2024/2025 bietet Imkerfreund Toni Kaden wieder private Grund- sowie Fortgeschrittenenkurse an.

Dabei geht es vielmehr darum, praktisches Wissen zu erlagen und/oder bereits erlebtes an den Honigbienen zu besprechen und auszuwerten, sowie auf diesem Wissen aufzubauen und es zu erweitern.

Der Kurs richtet sich im Grundkurs an komplette Neueinsteiger, sowie an Neulinge in der Haltung der Honigbiene. Der Fortgeschrittenenkurs erlaubt einen Blick über den Tellerrand und sieht sich als Erfahrungsaustausch mit Kommentaren von Toni und angeregten Diskussionen in der Gruppe.

Vermittelt werden Basics zu Haltung und zur erfolgreichen Honigernte. Ein großer Themenkomplex in beiden Kursformaten, ist das Erkennen und Behandeln von Bienenkrankheiten.

Folgende Kurse mit Terminen stehen zur Wahl:

Grundkurs   Fortgeschrittenenkurs
1 2   1 2
13.04.2024 14.04.2024 04.05.2024 05.05.2024
11.05.2024 12.05.2024 15.06.2024 16.06.2024
08.06.2024 09.06.2024 10.08.2024 11.08.2024
03.08.2024 04.08.2024 07.09.2024 08.09.2024
31.08.2024 01.09.2024
22.03.2025! 23.03.2025!

 

Die privaten Kurse sind in sich geschlossen und finden in dem angebotenen Zusammenhang statt, also an den 6 bzw. 4 Terminen.

Der Kurs findet bei jeden Wetter statt und am Bienenstand in Pieschen, begrenzt ist die Teilnehmerzahl auf 15 Personen pro Kurs. Also, schnelles Anmelden sichert gute Plätze. Die ersten Plätze sind schon belegt.

Kursbeginn ist immer 10:00 und geht meist so 4h oder bis auch der letzte seine Fragen stellen konnte.

Anmeldungen gern an Imkerfreund Toni direkt unter: toni.kaden@gmx.de




Weltbienentag in der Oberlausitz

Honigbienenhaltung in Wald und Garten hat eine lange Tradition in der Oberlausitz.
Bis zur Mitte des 18.Jahrhunderts ruhte sie bei den Zeidlerfamilien, die sich auf die Waldbienenhaltung ver- standen. Sie betreuten die Bienen im Wald und ernteten deren Honig und Wachs. Die Bienen wohnten in gefertigten, künstlich ausgehöhlten Stämmen alter großer Kiefern mit ausreichendem Stammumfang. Die Besiedlung der Zeidlerbäume war durch das natürliche Schwarmverhalten der Bienen gegeben.
Imker- und Zeidlerwesen waren zu dieser Zeit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor nicht nur in der Oberlausitz. Bienen liefern Honig und Wachs für Beleuchtung und kirchliche Rituale und bestäuben zahlreiche Nutzpflan- zen. Das Wissen um die nutzbringende Haltung von Waldbienen, die sich über Schwärme vermehren, wurde vom Vater auf den Sohn weitergegeben.

Gotlob Adam Schirach, in sorbischer Sprache Hadam Bohuchwał Šěrach, ge- winnt nach seinem Studium an der Universität in Leipzig 1748 die Pfarrstelle in Kleinbautzen in der Oberlausitz. Er ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. 1766 gründete er die über Ländergrenzen hinaus agierende Physikalisch-oeconomische Bienengesellschaft. Sie gibt den „Sächsischen Bienenvater“ heraus und unterrichtet angehende Imker. Seine Schüler kommen aus Bayern und Wien. Auch Katharina die Große entsendet zwei Schüler, die die Kunst des Imkern bei G.A. Schirach erlernen.

Er spricht sorbisch und deutsch und erringt in seiner Eigenschaft als Pastor das Vertrauen der umliegenden Zeidler. Er sammelt, korrigiert und ergänzt deren Erkenntnisse und beschreibt die praktischen Fertigkeiten der Waldbienenhaltung. In eigenen Versuchen findet er heraus, dass Bienen in der Lage sind, aus einem isolierten Bruchstück einer Bienenwabe mit frisch gelegten Eiern eine neue Königin zu ziehen.

Es folgen zahlreiche Publikationen im „Sächsischen Bienenvater“, herausgegeben durch die Physikalisch-oeko- nomische Gesellschaft. Nach seinem frühen Tod im Jahr 1773 wird sein letztes Buch, „Die Waldbienenzucht“ herausgegeben.

A.G. Schirach ist der Vater der Ablegerbildung. Er machte die Honigbiene zum Haustier und die Imkerei un- abhängig vom natürlichen Schwarmverhalten der Biene.

Am Weltbienentag feiern wir den Geburtstag Anton Janšas, ab 1769 Hofimker Maria Theresias am kaiser- lichen Hof in Wien. Er ist ein Zeitgenosse Schirachs. Er nutzte und entwickelte die Erkenntnisse Schirachs. Er bewies das Paarungsverhaltens der Königin, lehrte die Königinnenzucht, führte die Zarge lange vor der Erfindung der frei beweglichen Rähmchen in der Beute ein und förderte die damit möglich gewordene Wanderimkerei.

Zu Ehren von Gotlob Adam Schirach entstand in Kleinbautzen der „Schirachpfad“. Auf beschaulichen 4km geht es von der sehr sehenswerten Kirche in Kleinbautzen durch den kleinen Ort, an Feldern und Wiesen vorbei zum Teufelsstein von Pließkowitz – „dem Stonehenge vor den Toren der Stadt Bautzen“. Unterwegs be- gegnen uns große Schautafeln zu Themen rund um Bienen, Hummeln, Wespen und Wildbienen.

© Text und Fotos: Marion Loeper

 




Sensenworkshop

Wann: 3.06.2023 @ 9:00 – 16:00

Das Mähen mit der Sense ist kein Hexenwerk. Mit ein paar wenigen aber elementaren Grundkenntnissen kann jeder sein Sensenglück finden. In diesem Workshop führen dich Lars Lange und Dirk Wehner Stück für Stück an die Arbeit mit der Sense heran. Von der richtigen Größe des Sensenbaumes über die Einstellung der Sense bis hin zu einer rückenschonenden Mähhaltung zeigen wir dir worauf du achten musst. Dabei werden u.a. folgende Aspekte behandelt: Aufbau und Bestandteile der Sense, Grundlagen zum Schneiden, Auswahl und Einstellung der Sense, Körperhaltung und Mähbewegung, Nachwetzen der Sense, ökologischen Aspekten einer insektenfreundlichen Wiese.

Seid dabei – meldet Euch an unter: kontakt@bienesuchtbluete.de

Unkostenbeitrag / Spende: 33,00 Euro pro Workshop

Weitere Infos und Anmeldung unter: https://www.bienesuchtbluete.de/termin/sensenworkshop.html




Tod im Beutelchen

In Nordspanien ist die Asiatische Hornisse längst eine Plage und bedroht die Imkerei.
Bei uns in Deutschland taucht sie immer häufiger auf.
Von Bernhard Honnigfort, 62 Jahre alt,  imkert seit elf Jahren in Striesen

„Dreckspack“, schimpfte Jos Guth, als sein Vortrag einen Schlenker machte und bei der Asiatischen Hornisse angelangt war. Der Rest seiner Verwünschungen auf das unerwünschte Insekt ging dann im eigenen Gemurmel unter.

Am 29. Oktober vergangenen Jahres war die Imker-Legende aus Luxemburg einen Tag lang in Dresden zu Gast und erzählte gut gelaunt aus seinem Leben als erfolgreicher Buckfastimker  und Königinnenzüchter. Ein grandioser Vortrag, leicht und humorvoll aus dem Ärmel geschüttelt, als sei der Mann nebenbei auch im Karneval als Redner unterwegs. Er verriet Tricks und Kniffe, zählte auf, was man als Imker alles falsch machen kann und was man um Gottes Willen nie tun darf. Das Publikum, einige waren sogar aus Rumänien angereist, um ihm zuzuhören, lauschte so andächtig wie amüsiert und schrieb emsig mit. Ein höchst kenntnisreicher Profi voller Witz und Wissen packte aus und ließ eine vergnügt staunende Zuhörerschar an seinem großen Erfahrungsschatz teilhaben. Gut gelaunt allerdings nur bis zu dem Moment am Nachmittag, als er auf das „Dreckspack“ zu sprechen kam, das ihm seit einiger Zeit Sorgen bereitet, die Asiatische Hornisse.

Jos GuthSeit etwa zehn Jahren taucht der ungebetene Eindringling aus Asien auch in Guths Heimat Luxemburg auf. Die Hornisse ernährt sich gerne von Honigbienen, sie ist ein Alptraum für jeden betroffenen Imker. Die Europäische Kommission hat das Insekt als gefährlich für die Honigbiene und ganze Ökosysteme eingeschätzt und auf die Liste invasiver Arten gesetzt. Jos Guth berichtete, wie in Luxemburg die oft hoch in Bäumen hängenden Hornissennester aufwendig und teuer mit Hubsteigern beseitigt werden mussten.

Was die Hornisse anrichten kann, lässt sich derzeit sehr gut in Nordspanien beobachten. Dort sprechen Imker und Naturschützer von einer Katastrophe. Seit etwa 2004, als das Insekt vermutlich über Südfrankreich ins Land kam, breitet es sich beinahe ungebremst aus und ist in den Bergen und Wäldern Kantabriens auch so gut wie nicht aufzuspüren.

August 2022, ein Obstgarten in Cadavedo, einem kleinen Dorf zwischen Hügeln und Wiesen unweit von Oviedo an der spanischen Nordküste. Apfelbäume, Birnbäume, Zitronen – ein Traum von einem Bauerngarten. Er gehört zu einem ehemaligen Hof, dessen Scheune heute an Urlauber vermietet wird. Die beiden Besitzer, Michael und seine Frau Nuria, erzählen. Eine Bauerngegend sei das, früher hätten auf den Höfen auch Bienenbeuten gestanden. Aber das sei vorbei, seit dieses schreckliche Insekt da sei.  Hinten in ihrem Garten steht ein großer Birnbaum, darunter liegt ein Haufen zusammengekehrtes Fallobst, matschige und angefaulte Früchte. Auf und in ihnen krabbeln etliche Asiatische Hornissen herum. Sie sehen etwas anders aus als unsere hiesigen Hornissen, dunkler und kompakter. Sie klingen anders, brummen weniger, es hört sich eher schnarrend an und schärfer im Ton.

Was am meisten auffiel an jenem sonnigen Augustnachmittag,  war das, was nicht da war: Es gab tatsächlich überhaupt keine anderen Fluginsekten in dem Garten, keine Honigbienen, keine Wildbienen, keine Hummeln, keine Schmetterlinge, nicht einmal Fliegen und Brummer tummelten sich auf dem Fallobst oder auf dem Komposthaufen. Nichts, nur „la Avispa asiática“, wie sie in Spanien heißt. „Wenn die Hornissen kommen, ist hier kein Platz mehr für andere Insekten“, erzählte Nuria, die Vermieterin. Im Frühjahr sei das noch anders, aber im Spätsommer: „Es ist ein Trauerspiel.“

In Spanien unternehmen Regierung, Behörden, Imker, Naturschützer und Tausende Freiwillige seit Jahren alles Mögliche, um die Ausbreitung des Eindringlings zu stoppen. Jugendliche und Studenten sind in die Berge gezogen und haben nach Nestern Ausschau gehalten, die dann mühselig aus den Bäumen geholt wurden. Oder man hat mit langen Stangen oder Luftgewehren Gift in die kugeligen Nester injiziert. Man hat mit Drohnen Nester aufgespürt und Gift versprüht. In der Region Kastillien & León ließ das regionale Umweltministerium über 400 Studenten schulen, die dann Lockmittel und Fallen aufstellten. In der Gegend um Villafranca del Brezo wurden innerhalb von vier Jahren 1806 Königinnen vernichtet, in Galicien, so Behördenangaben, sollen 2019 etwa 15000 Hornissennester zerstört worden sein. Im Jahr darauf sollen 7000 geschulte Freiwillige in der Provinz Asturien in Fallen etwa 125000 Wespen gefangen haben.

Der Kampf gegen die Asiatische Hornisse erinnert ein wenig an das Märchen vom Hasen und Igel. Wo der Mensch mühevoll nach ihr sucht und ihr nachstellt, da ist sie schon längst.  Laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist die Einwanderung nach Europa mittlerweile „unumkehrbar“.

Auch in Deutschland taucht das „Dreckspack“ regelmäßig auf. Im August 2022 forderten die Bieneninstitute Imker auf, doch mal 30 Minuten die Eingänge der Beuten im Blick zu behalten und zu prüfen, ob dort keine Asiatischen Hornissen auf Jagd gehen. Taucht die Asiatische Hornisse auf, so Jos Guths Beobachtungen, verlassen die Bienen nicht mehr die Beute. Fliegen  vier oder fünf Hornissen, so der Luxemburger Imker, vor einer Beute herum, sei die Sache verloren.

In Südwestdeutschland wird sie seit 2014 regelmäßig gesichtet.In der Pfalz, in Freiburg, Mannheim und Hamburg wurde sie gefunden und vergangenes Jahr auch erstmals in Nordrhein-Westfalen. Als im Herbst die Blätter fielen und Nester in kahlen Baumwipfeln zum Vorschein kamen, war erkennbar: Auch in Deutschland scheint sich das  lateinisch Vespa Velutina nigrithorax genannte Insekt zu etablieren, nur eben noch deutlich langsamer als in Frankreich oder Spanien. Ob es hier auf Dauer heimisch wird, ist die Frage aller Fragen. Angeblich bevorzugt es milde Klimazonen, weshalb es beispielsweise im brütend heißen Zentralspanien bislang nicht vorkommt. Das Bienenjournal schrieb im Mai 2021, die Bedrohung sei noch nicht abschließend geklärt. Auch die Frage, wie gefährlich  die Hornisse für die Imkerei ist und ob sie tatsächlich unter „Dreckspack“ einsortiert werden muss, wird unterschiedlich gesehen. In einem drei Jahre alten Bericht der Süddeutschen Zeitung wird der Insektenkundler Rolf Witt zitiert: „Die Asiatische Hornisse ist weder ein Monster, noch haben wir aktuell Hinweise darauf, dass sie besonders gefährlich ist.“ Das dürfte sich aber vermutlich eher auf Horrortexte in sozialen Netzwerken beziehen, auf Verwechslungen mit der Asiatischen Riesenhornisse und auf die tatsächlich geringe Gefahr für Menschen durch Stiche.

Für Imker in Nordspanien oder Frankreich ist die Sache hingegen klar und der Kampf gegen den Eindringling unumgänglich. Dabei wird alles versucht. Auf was für Ideen Bekämpfer kommen und wie sehr Not erfinderisch macht, zeigt das Beispiel von José Miguel San Juan, eines Ingenieurs aus der Nähe von Santander. Der Mann braucht keine Freiwilligen, die auf die Suche nach Hornissennestern gehen, er braucht keinen Hubsteiger, um an Nester zu gelangen, keine Stangen oder Luftgewehre, um gefundene Nester der Asiatischen Hornisse zu zerstören.

Er lässt das die Hornissen selbst tun. Sein Konzept und seine kleine Internetfirma heißen: LOYDERN, auf Spanisch: LOcalicazión Y DEstrucizión Remota de Nidos, auf Deutsch: Auffinden und Zerstören von Nestern aus der Ferne. Wie das funktioniert, kann man auf Filmen seiner Seite loydern.com sehen: Er fängt Hornissen und hängt ihnen mit Hilfe von Zeichenkolben oder Zeichenfängern, wie  Imker sie für die Markierung  von Bienenköniginnen nutzen, ein Beutelchen um, darin Gift, das er aus Anti-Mückensteckern gewonnen hat.

Ein kurzer Film zeigt, wie gut seine Methode wirkt: Hornissen, mit Beutelchen und Tod im Gepäck, werden von ihm freigelassen und fliegen ihr Nest an, das in diesem Fall nicht in einem Baum, sondern in einem Schuppen hängt und deshalb aus der Nähe gefilmt werden kann. Die ankommenden Hornissen krabbeln mit tödlicher Fracht ins Nest. Nach wenigen Minuten wird es laut, ein deutliches Brummen ist zu hören, dann hasten Hornissen aus dem Nest und fallen zu Boden.

Die Methode des Herrn San Juan stößt in Nordspanien ganz offensichtlich auf Interesse und Nachahmer. Auf seiner Internetseite verkauft er bis auf das Gift alles, was man zur Bekämpfung braucht und verspricht, so einen Umkreis von 1500 Metern von der Asiatischen Hornisse zu befreien.

Was schon mal ein brauchbarer Anfang wäre.




Imkern in der Praxis mit Toni 2023/2024

Der Kurs neigt sich langsam dem Ende!

Aber neue Kurse sind schon in Planung, wer interessiert ist meldet sich einfach bei Imkerfreund Toni

Grundkurs 1 Grundkurs 2
6 23.03.2024!! 24.03.2024!!

 

Anmeldungen gern an Imkerfreund Toni direkt, unter: toni.kaden@gmx.de

Imkern in der Praxis mit Toni 2024/2025




Video – Unser Ehrenvorsitzender Rolf Schülbe [ 03.02.2022 ]

Frühjahrsentwicklung der geschiedeten Völker, Arbeiten am Bienenvolk





Video – Dr. Paul Siefert zu Gast beim Landesverband Sächsischer Buckfastimker e.V. [ 02.02.2022 ]

Die Bienenentwicklung unter der Lupe: Videos und Verhaltensanalysen aus dem Bienenvolk




Video – Jürgen Binder zu Gast beim Landesverband Sächsischer Buckfastimker e.V. [ 28.03.2021 ]




Lehrpfad: Nr. 7 – Wildbienen im Botanischen Garten

Im Botanischen Garten Dresden lebten 2003 mehr als 100 Wildbienenarten. Was für eine beeindruckende Vielfalt!

Viele Wildbienen ziehen ihre Jungtiere in Niströhren auf, die sie in den Boden graben. Einige bauen ihre Kinderstuben in den Insektennisthilfen (manchmal auch „Bienenhotels“ genannt), die hier angeboten werden. Zu den Arten, die davon besonders profitieren, gehören die Gehörnte und die Rote Mauerbiene: Beide Arten nehmen gern Hohlräume von Insektenhotels als künstliche Nisthilfe an. Die hintereinander liegenden Brutzellen ihrer Nester bauen sie aus lehmiger Erde. Meist wachsen in den hinteren Zellen Weibchen, in den vorderen Männchen heran. Die Kinderstube der Mauerbienen erkennt man leicht an ihrem Lehmverschluss. Die Rote Mauerbiene passt schon in Röhren ab 5 mm Innendurchmesser. Ihre Nestverschlüsse sind meist etwas gröber und schlampiger ausgeführt als die der etwas größeren Gehörnten Mauerbiene. Besonders die Rote Mauerbiene gilt als effektive Bestäuberin von Obstbäumen. Sie übertrifft dabei sogar die Honigbiene. Obstbauern setzen sie aus diesem Grund gezielt zur Bestäubung ein.

Im Botanischen Garten findet man auf 14 Wildbienenpfad-Tafeln noch zahlreiche weitere Informationen zu vorkommenden Wildbienenarten und ihrer Lebensweise.

Wildbienenpfad Botanischer Garten Dresden   

Weitere Informationen:

  1. Die Bienenfauna des botanischen Gartens Dresden. R. Münze, D. Langner, M. Nuß; Sächsische Entomologische Zeitschrift 1 (2006)
  2. Wildbienenpfad Botanischer Garten