Die Ackerhummel (Bombus pascuorum) – Der Spatz unter den Wildbienen

Nun wird es langsam Herbst und selbst bei schönem Sonnenschein finden sich kaum noch Hummeln auf den verbliebenen Blüten. Die Völker der meisten Arten sind bereits eingegangen; die jungen befruchteten Königinnen haben sich in ihre Winterquartiere zurückgezogen. Die einzige Hummel, die sich jetzt noch relativ zahlreich zeigt, ist gleichzeitig auch unsere verbreitetste Art: die Ackerhummel (Bombus pascuorum). Aufgrund ihrer unauffällig rotbraun, beige und schwarzen Behaarung und ihres schlanken Körperbaus, wird sie jedoch oft statt für eine Hummel für eine solitäre Wildbiene gehalten.

Die Ackerhummel gehört zu den wenigen Hummelarten, die keine Mäusenester als Nisthöhlen benötigen, sondern ihre Nester selbst bauen, z.B. unter Moospolstern oder einer überhängenden Krautschicht. Auch Baumhöhlennester und Hummelkästen werden von ihr bezogen. Folgendes Foto zeigt ein Nest der Ackerhummel, dass relativ unaufwendig unter einer Moosschicht angelegt wurde.

So anspruchslos, wie in der Nistplatzwahl, ist sie auch bei ihren Nahrungspflanzen. Ackerhummelvölker sind zudem sehr langlebig; ihre Flugzeit erstreckt sich von Mitte April bis in den späten Oktober. All dies macht sie während der gesamten Hummelsaison zu einem häufigen Gast in unseren Parks und Gärten. Wer gezielt Ackerhummeln in den eigenen Garten locken möchte, sollte einige Beinwell-Stauden anpflanzen – eine der Lieblings-Nahrungspflanzen der Ackerhummel mit ebenfalls sehr langer Blütezeit.

Mit der Ackerhummel, dem „Spatz unter den Hummeln“, verabschiedet sich die ‚Wildbiene des Monats‘ in die Winterpause. Bis zum nächsten Frühling …